Dem Getreide auf der Spur

Wie? Wo? Was? - Weizen!

Bist du auch schon einmal im Auto mitgefahren und hast dich gefragt, was denn so golden auf den Feldern glänzt? Vermutlich findest du ihn in vielen deiner täglichen Speisen – Nudeln oder Brot zum Beispiel. Er zählt zu den wichtigsten Getreidearten der Welt und ist ein wahrer Allrounder. Du willst mehr spannende Fakten über den Weizen erfahren? Los geht´s…

  • Steckbrief - Der Weizen stellt sich vor
  • Verarbeitung des Weizen erfolgte in der Jungsteinzeit noch per Hand und mit Hilfe von Steinen.

    Schon so alt, aber immer noch top aktuell

    Weizen ist einer der häufigsten Kulturen in Deutschland und wird von den Menschen bereits seit ca. 6500 vor Christus genutzt. Früher gab es zum dreschen noch keine Maschine. Anstatt von Mühlen, zum Zerkleinern der Körner, wurden Reibsteine genutzt. Heutzutage wird die Verarbeitung des Weizens maschinell durchgeführt.

  • Traktor mit Arbeitsgerät auf dem Feld.

    Ein Meisterwerk

    Damit Weizen wächst, muss der Landwirt vorher und währenddessen viele Aufgaben erledigen: Saatbettbereitung, Aussaat, Düngung, Pflanzenschutz und Ernte. Der Produktionsprozess dauert fast ein ganzes Jahr (ca. 10 Monate) – ein wahres Meisterwerk!

  • Brot ist ein klassisches Lebensmittel, welches Weizen enthält.

    Multitalent in allen Lebensbereichen

    Weizen kann sowohl zur Lebensmittelproduktion (z.B. Nudeln, Brot), zur Herstellung von Futtermittel (z.B. als Kraftfutter für Rinder und Schweine) sowie zur Energiegewinnung (Rohstoff für Biogas) verwendet werden.

  • Getreide ist ein wichtiger Energielieferant für Gehirn, Muskeln, Herzschlag und Atmung.

    Von der Kornkammer zum Kraftpaket

    Weizen besteht zu 70 % aus Kohlenhydraten und enthält Ballaststoffe. Kohlenhydrate liefern Energie für dein Gehirn, Muskeln, Herzschlag und Atmung. Ballaststoffe sind wichtig für den Darm und machen dich länger satt.

Ein Weizenkorn - Klein aber Oho!

Weizen kann in unterschiedliche Gruppen eingeteilt werden. Du kannst zwischen Winterweichweizen und Winterhartweizen unterschieden. Der Unterschied liegt im Proteingehalt (= Eiweißgehalt) des Korns. Im Hartweizenkorn ist mehr Protein. Dieses ist Bestandteil von Nudeln, Bulgur oder Couscous. Den Weichweizen findest Du eher in Futtermittel, Stärke, Malz sowie Brot- und Backwaren.

 

Außerdem gibt es noch den Sommerweizen. Dieser unterscheidet sich hauptsächlich im Saattermin und Blütezeitpunkt. Der Winterweizen wird ungefähr im Oktober gesät, befindet sich im Winter in einer Wachstumspause und blüht dann Anfang Juni. Der Sommerweizen wird ungefähr im März gesät. Dieser wächst dann durchgehend und blüht Ende Juni.

Ein Weizenkorn besteht zu 61 % aus Kohlenhydrate. Der Rest sind Wasser, Protein, Fett, Fasern und Mineralstoffe.

Durchschnittliche Inhaltsstoffe eines Weizenkorns

-     61 % Kohlenhydrate

-     13 % Ballaststoffe

-     12 % Wasser

-     11,4 % Eiweiß (Protein)

-     1,8 % Fett

-      sowie Mineralstoffe, Vitamin B und Vitamin E

Falls du zu den einzelnen Inhaltsstoffen mehr erfahren möchtest, schau doch mal bei unseren Ernährungshelden vorbei:

Mehr Informationen dazu, findest du alternativ auch in unserer App „Essen + Wissen“ unter dem Menüpunkt „Essen + Basiswissen“.

Wer weiß das?

Wie du gerade gelernt hast, besteht ein Weizenkorn hauptsächlich aus Kohlenhydraten. Zu den Kohlenhydraten gehört die Stärke. Die Zuckerteilchen in der Stärke sind komplexer als der Zucker in anderen Lebensmitteln, wie beispielsweise Traubenzucker. Komplex heißt in dem Fall, dass die Kette der einzelnen Bestandteile viel länger ist und der Verdauungstrakt somit auch mehr Zeit benötigt, um sie zu zersetzen. Du brauchst also länger, bis sie verdaut sind. Der Zucker wandert, durch die längere Verdauung, nicht so schnell ins Blut und das Insulin (Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert) steigt dadurch langsamer an.

 

Wenn du genaueres zum Thema "Inhaltsstoffe von Lebensmitteln" erfahren möchtest, schau doch mal in unserer App "Essen + Wissen" oder hol dir den Ernährungskompass. Hier Erklärt dir Hotte Karotte gerne noch mehr zu diesem Thema.

  • Im Herbst erfolgt die Aussaat

    Herbst

    Damit ein Landwirt Weizen ernten kann, muss er vorher viele Aufgaben erledigen. Bevor er den Winterweizen zwischen Mitte September und Anfang November säen kann, muss der Boden vorbereitet werden. Dieser Vorgang wird „Saatbettbereitung“ genannt. Ziel ist es, wie du auf dem ersten Bild erkennen kannst, dass der obere Bereich des Bodens, in dem das Saatgut abgelegt wird, fein genug ist. Das Korn soll möglichst leicht an die Oberfläche wachsen können. Dann erfolgt die Aussaat des Weizenkorns. Hierzu gibt es speziell entwickelte Sämaschinen, die das Korn in gewünschter Tiefe ablegen. Danach darf dieses erst einmal ein wenig wachsen.

  • Im Winter kann man die kleinen Weizenpflänzchen schon deutlich erkennen.

    Winter

    Wenn die Pflanze im Winter in die Vegetationsruhe (Wachstumspause) geht, kann man sie augenscheinlich bereits gut erkennen (Bild 2 im Lebenslauf).

  • Im Frühling muss er vom Landwirt gut gepflegt werden, damit er wachsen und gedeihen kann.

    Frühling

    Nach dem anstrengenden Winter benötigt das kleine Weizenpflänzchen ganz viel Energie zum Wachsen. Dafür sind Nähstoffe notwendig (z.B. Stickstoff, Phosphor, Kali, Magnesium und viele mehr), die der Landwirt über mineralische oder organische Düngung zur Verfügung stellt. Organische Dünger sind welche, die natürlichen Ursprungs sind. Dazu zählen z.B. der Mist oder die Gülle aus der Tierhaltung oder pflanzliche Restprodukte, die auf dem Feld bleiben und verrotten. Die Tiere produzieren somit nachhaltig Dünger und sind für einen geschlossenen Kreislauf der Nahrungsmittelproduktion von großer Bedeutung. Mineraldünger werden in der Regel industriell hergestellt und bieten eine gute Alternative für nichtviehhaltende Betriebe. Die Pflanze kann somit ganz gezielt, mit allem was sie benötigt, versorgt werden. Damit eine Pflanze schön groß und stark werden kann ist es wichtig, sie vor Krankheiten, Schädlingen sowie Unkraut zu schützen.

  • Im Sommer reift der Weizen ab und wird geerntet.

    Sommer

    In den Monaten Juni und Juli kannst du dann beobachten, dass die Weizenbestände ihre Farbe verändern. Der ursprünglich dunkelgrüne Farbton wird durch die Abreife gold-gelb. Ist der Weizen trocken genug und fertig abgereift, kann er mit Hilfe eines Mähdreschers gedroschen werden.

  • Grüner Weizen, der noch nicht reif ist.
  • Pfeil
  • Reifer Weizen
Mähdrescher der Weizen drischt.

Alles rund um die Ernte

Wird der Weizen zur Energiegewinnung in einer Biogasanlage genutzt, erfolgt die Ernte bereits bevor die Pflanzen vollständig abgetrocknet sind.

Ist der Weizen als Futter- und Nahrungsmittel gedacht, müssen die Pflanzen möglichst stark abtrocknen und der Wassergehalt unter 14 % sein. Ein Mähdrescher kann dann die Körner, Ähren und Halme voneinander trennen. Die Körner werden zur Futter- und Nahrungsmittelproduktion weiterverarbeitet. Die Halme bilden das Stroh, das beispielsweise im Stall für mehr Gemütlichkeit sorgt.

 

🧐 Wenn du jetzt auf den Straßen oder Feldern wieder so ein Gespann siehst, dann kannst du deinen Freunden und Eltern gleich erklären, was denn da passiert. 🚜

Hier erhältst du einen Überblick über die häufigsten Getreidearten:

  • Dinkel

    Dinkel

    Dinkel ist das "Urkorn", aus dem später der Weizen gezüchtet wurde. Dinkel wächst an Halmen, deren Enden als grüne Ähren bezeichnet werden. Er ist selbst bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten oft gut verträglich. Bei Bauchweh helfen dir Wärmekissen, die mit Dinkelkörnern gefüllt sind. 

  • Hafer

    Hafer

    Hafer ist ein sogenanntes Rispengras. Die Halme bilden Blüten aus, die später zu Haferkörnern reifen. Hafer kann vielseitig für die Nahrung von Mensch und Tier genutzt werden. Du kennst Haferflocken als ausgewalztes Haferkorn aus deinem Müsli. 

  • Mais

    Mais

    Mais ist neben Reis und Weizen eines der meist angebauten Getreide der Welt. Ursprünglich kommt er aus Amerika. Blätter schützen die vielen gelben Körner, die am dicken Kolben wachsen. Eine Maispflanze wird über zwei Meter hoch. 

  • Gerste

    Gerste

    Die Gerste ist geschichtlich eine unserer ältesten Getreidearten. Sie wurde schon vor über 6.000 Jahren angebaut und stammt ursprünglich aus Ostasien. Die Gerste wird wegen ihres süßlichen Geschmacks für die Herstellung von Malzbier oder Malzkaffee verwendet. 

  • Roggen

    Roggen

    Roggen zählt zu den Gräsergewächsen und wird daher bis zu zwei Meter hoch. Er bildet blau-grünlich scheinende Ähren aus. Gemahlenen Roggen in Form von Mehl findest du in deinem Vollkornbrot, das besonders reich an Ballaststoffen und Eisen ist.

  • Weizen

    Weizen

    Das am meisten gegessenen Getreide ist der Weizen. Er wurde bereits schon 6.500 vor Chr. im Irak entdeckt. Er ist ein Süßgras und gedeiht auf sonnigen Feldern. Der Weizen wächst in grünen und dünnen Halmen, an deren Ende sich die Ähren befinden. Aus den goldenen Weizenkörnern werden helle Brötchen, Nudeln oder Gebäck hergestellt. 

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