Lernort Schulgarten: Wo kommt die Karotte her?

BayWa Stiftung zu Gast an der Grundschule Schwaig bei Nürnberg

Schwaig, 16.09.2020. Wo kommt das Gemüse her? Und wie schmecken frisch geerntete Tomaten? Am „Grünen Schultag“, dem 16. September 2020, lernen die Kinder der Grundschule Schwaig im Garten der Schule, wie man sich gesund ernährt. Die geltenden Abstands- und Hygieneregeln werden eingehalten. „Gemüse pflanzen. Gesundheit ernten“ heißt das erfolgreiche Ernährungsbildungsprogramm der BayWa Stiftung, das Kindern ganzheitliches Ernährungswissen im Schulgarten, in der Schulküche und im Klassenzimmer vermittelt. Das Lehr- und Aktionsbuch „Der Ernährungskompass“ zeigt spielerisch die Welt der Nährstoffe. Das Buch wurde zusammen mit Ernährungsmedizinern der Technischen Universität München entwickelt und wird bereits an jeder zweiten Grundschule in Bayern für den Unterricht eingesetzt. Ergänzend führt die BayWa Stiftung Lehrerfortbildungen durch und stellt Unterrichtsmaterialien zur Verfügung.

Viele Kinder wissen heute nicht mehr, woher das Obst und Gemüse aus dem Supermarktregal tatsächlich stammen. Das Ernährungsbildungsprogramm „Gemüse pflanzen. Gesundheit ernten“ der BayWa Stiftung vermittelt Grundschulkindern Ernährungswissen und setzt an der Wurzel an. Angefangen bei der Aussaat und Pflege der Pflanzen im schuleigenen Garten, der Verarbeitung frischer Lebensmittel in der Schulküche oder der methodischen Wissensvermittlung im Unterricht – die Kinder machen eigene, praktische Erfahrungen und lernen ganzheitlich.

Grundschule Schwaig nimmt am Ernährungsbildungsprogramm der BayWa Stiftung teil

Am 16. September 2020 geht es an der Grundschule lebendig zu: Die Kinder pflanzen im Schulgarten junge Setzlinge an, erfahren Wissenswertes über die Pflanze und erhalten Tipps zum Anbau. Ernährungspädagogen wecken den Spaß an der gesunden Ernährung und regen zu Verhaltensänderungen an.  

Jede zweite Schule in Bayern setzt bereits das Lehr- und Aktionsbuch „Der Ernährungskompass“ für den Unterricht ein

Für das Lernen in den Klassenzimmern hat die BayWa Stiftung, zusammen mit Ernährungsmedizinern der Technischen Universität München, das Lehr- und Aktionsbuch „Der Ernährungskompass“ entwickelt, das für Grundschulkinder aller Altersstufen geeignet ist. Ernährungshelden wie Hotte Karotte, Heidi Himbeere, Elsa Eiweiß und Kalle Kartoffel zeigen, was in den Lebensmitteln steckt und welche Nährstoffe der Körper braucht, um gesund zu bleiben. Außerdem finden sich Rezepte und praktische Tipps für ein gesundes Frühstück, das richtige Pausenbrot und ein ausgewogenes Mittag- und Abendessen.

Mehr als 1.500 Grund- und Förderschulen haben insgesamt 60.000 Lehr- und Aktionsbücher „Der Ernährungskompass“ erhalten, d.h. jede zweite Grund- und Förderschule in Bayern setzt den Ernährungskompass bereits für den Unterricht ein.

„Durch die Ausbildung von Ernährungspädagogen als Multiplikatoren konnten wir im letzten Jahr 100 Ernährungsworkshops an bayerischen Grundschulen durchführen. Uns ist es wichtig, die Ernährungsbildung nachhaltig zu fördern und Schulen dabei zu unterstützen. Wir wollen weg vom Fastfood, hin zu einer ausgewogenen Ernährung für unsere Kinder“, sagt Maria Thon, Geschäftsführerin der BayWa Stiftung.

Der Ernährungskompass kann von bayerischen Grundschulen auf der Website www.der-ernaehrungskompass.de als Klassensatz kostenlos bestellt werden. Dort können sich die Schulen auch für einen Ernährungsworkshop anmelden. Begleitend bietet die BayWa Stiftung Lehrerfortbildungen an und stellt auf der Website weitere Unterrichtsmaterialien für Lehrer zum Download zur Verfügung. Die kostenfreie App „Essen+Wissen“ hält ergänzende Informationen für die Eltern zu den Themen Ernährung, Bewegung und Garten bereit.

Eine Wirkungsmessung der Technischen Universität München belegt die positiven Auswirkungen des Ernährungsprogramms der BayWa Stiftung. Danach ist das Ernährungswissen „Obst und Gemüse“ nachweisbar um 16 % gestiegen, das Ernährungsverhalten besserte sich im Vergleich zur Referenzschule um beinahe das Doppelte. 27% der Kinder haben durch das Ernährungsprojekt neue Obst- und Gemüsesorten probiert, 22% der Kinder essen jetzt Sorten, die sie vorher nicht kannten oder mochten.

Das Programm wird vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus und dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt und für den Einsatz im Unterricht empfohlen. Grundschulen, die Interesse haben oder einen Schulgarten anlegen oder erweitern möchten, können sich unter www.baywastiftung.de bewerben!

Ernährungsbildung frühzeitig fördern

Die Fakten zu diesem Thema sind alarmierend. Die Zahl der übergewichtigen Kinder hat sich in den letzten 30 Jahren um 50 % erhöht, die Zahl der Kinder mit Adipositas sogar verdoppelt. Nur 14 % der 3- bis 10-jährigen essen die empfohlenen 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag (laut KiGGS-Studie des Robert Koch Instituts 2017). Fehl- und Mangelernährung sind mögliche Ursachen von Konzentrationsmangel, Müdigkeit und Leistungsschwäche in der Schule. Bildung ist ein maßgebender Faktor, hier setzt die BayWa Stiftung an.