Wind of Change weht aus Afrika

Internationaler Austausch in der BayWa-Zentrale

Heimat Frisch von der Uni möchten sie ihr Heimatland zukunftsfähig machen: An der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf lernen junge Expertinnen und Experten aus Afrika zwei Monate lang in Deutschland, ehe sie ihren Kurs mit einer Fallstudie abschließen. Ihre Reise führt sie nun auch zur BayWa - und soll kein Zwischenstopp bleiben. 

Ein armes Land mit viel Potenzial

Er zählt zu den ärmsten Ländern der Welt: der westafrikanische Staat Burkina Faso. Die Menschen leben von der Landwirtschaft, doch immer wieder kämpfen sie mit anhaltenden Dürreperioden, es fehlt an der notwendigen Technik, um das Potenzial des Landes zu nutzen. Die Studentin Safiatou Nana möchte einen Weg finden. Ihr Wunsch: Mit dem Einsatz von Solartechnik soll ihr Start-Up Getreide und Ölsaaten verarbeiten und dabei Arbeitsplätze für eine besonders gefährdete Gemeinschaft schaffen: für Frauen und Jugendliche.   

  • Junge afrikanische Agripreneure beim Austausch in der BayWa-Zentrale
  • BayWa-Expertin im Austausch mit jungem Agripreneur

„We wanna make a difference! It´s time for a change”

Es sind nicht nur bloße Ideen, die an diesem Tag durch die BayWa Zentrale schwirren. Vielmehr sind es Visionen für einen Kontinent, der trotz seiner großen landwirtschaftlichen Fläche noch viel unausgeschöpftes Potenzial hat. Hinter diesen Ideen stecken 21 junge Frauen und Männer, zwischen 25 und 30 Jahre alt. Sie kommen aus Kenia, Malawi oder Côte d’Ivoire – und ihre Forschungsfelder sind so vielfältig wie die BayWa selbst: Manche von ihnen sind Agrarökonomen, Ernährungsbiologen, gar Spezialisten in erneuerbaren Energien, stellen teils gerade ihre Doktorarbeiten fertig. „Zu Hause gibt es nicht viel. In unseren ländlichen Gegenden ist es ein Privileg, Bildung genießen zu dürfen”, sagt Hadiza Bala Aliyu, Pflanzenbauwissenschaftlerin aus Nigeria. Es gehe längst nicht mehr nur darum, sich persönlich weiterzuentwickeln, sondern ein besseres Leben für die Menschen ihrer Heimat zu schaffen. Weiter sagt sie: „We wanna make a difference! It´s time for a change”. Es ist ein Versprechen. 

  • Gewinner des Postgraduiertenkurses 2023
    Die Gewinner des Postgraduiertenkurses 2023

Hilfe zur Selbsthilfe

Hintergrund der Veranstaltung ist ein Förderprojekt der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (giz) in Kooperation mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Die Postgraduierten aus Afrika nehmen vier Monate lang an einem Fortbildungskurs teil, in dessen Rahmen sie als Abschlussarbeit eine Fallstudie schreiben. Für die drei besten Arbeiten winken Preisgelder in Höhe von insgesamt 15.000 Euro. Und hier kommt die BayWa Stiftung ins Spiel: Seit 2019 unterstützt die Stiftung das Bildungsprojekt der Hochschule, in diesem Jahr kam es erstmalig zu einem Zusammentreffen in der Konzernzentrale, mit verschiedenen Spezialisten aus dem BayWa-Kosmos. Eine große Chance, weiß Geschäftsführerin Ellie Zips-Pape: „Wir bringen mit der BayWa als Global Player die richtigen Menschen zusammen. Indem wir Kontakte herstellen und junge Experten fördern, schaffen wir weitere Anregungen für die internationale Zusammenarbeit. Langfristig bedeuten die Gespräche für unsere heutigen Gäste auch Hilfe zur Selbsthilfe." 

Wie diese konkret aussehen kann, zeigt sich in den Forschungsvorhaben: Mit den richtigen Ansprechpartnern im Konzern könnten vielleicht bald Kleinbauern in Kenia den korrekten Feuchtigkeitsgehalt von Getreide vor der Lagerung feststellen oder verderbliche Lebensmittel während des Transports konservieren. „Gerne unterstützen wir die Agripreneure, es ist ein durch und durch wertvoller Austausch – auch für uns. Auch wir profitieren von den jungen Experten“, sagt Robert Ipfelkofer, der als Händler von Agrar Erzeugnisse über internationale Getreidehandelsströme sprach.