Netzwerken für die afrikanische Landwirtschaft
28 Experten für die Zukunft der afrikanischen Landwirtschaft
Mit dem Postgraduierten-Kurs setzt sich die Hochschule Weihenstephan seit 2018 für einen wegweisenden Austausch mit der afrikanischen Landwirtschaft ein. Dafür werden jedes Jahr rund 25 Agrarwissenschaftler aus Afrika nach Triesdorf eingeladen. Fünf Monate bekommen sie Einblicke in die deutsche Landwirtschaft und arbeiten an einer eigenen Start-Up-Idee für die Landwirtschaft des jeweiligen Heimatlandes. Die BayWa Stiftung fördert diesen Wissenstransfer und unterstützt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Umsetzung ihrer im Kurs erarbeiteten Geschäftsidee. Dieses Jahr konnten erneut fünf Business Cases mit einem Preisgeld von je 3.000 Euro ausgezeichnet werden.
Insgesamt 117 Experten, 27 geförderte Start-Ups, ein einzigartiges Netzwerk für die Zukunft der afrikanischen Landwirtschaft
Mit dem letzten Postgraduierten-Kurs an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf endet ein erfolgreiches internationales Programm. Von 2018 bis 2024 lud die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf ausgewählte afrikanische Agrarwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler nach Triesdorf ein, um die Landwirtschaft in Deutschland kennenzulernen, neue Wege für die afrikanische Landwirtschaft zu finden und Netzwerke aufzubauen. Dabei besuchten sie zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen. Bei einer Konferenz in der Zentrale der BayWa AG konnten sie sich beispielsweise zu landwirtschaftlichen Zukunftsthemen mit verschiedenen Speakern austauschen.
Für eine vernetzte Landwirtschaft in ganz Afrika
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus den unterschiedlichsten Ecken Afrikas: Togo, Namibia, Malawi, Tunesien, Elfenbeinküste, Kenia, Mail, Äthiopien, Mosambik, Burkina Faso, Kamerun. Fünf Monate lang arbeiteten sie zusammen – teils Online, teils vor Ort in Triesdorf. Sie besuchten landwirtschaftliche Betriebe, Unternehmen und Vorlesungen. Währenddessen arbeiteten alle an einem eigenen Business Case für ihr landwirtschaftliches Start-Up in ihrem Heimatland. Jedes Jahr konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei ein Startgeld für ihr Unternehmen gewinnen: Pro Jahr förderte die BayWa Stiftung die jungen afrikanischen Talente mit insgesamt 15.000 Euro, die unter den besten drei bis fünf Business Cases aufgeteilt wurden.
Vom Brühwürfel bis zur Hühnchenfarm
Gesunde Brühwürfel aus Austernpilzen in Togo; eine Bio-Beerenfarm mit Ernährungsbildung für Kinder in Tunesien; eine Hühnchenfarm, um die Unabhängigkeit von Frauen in Sambia zu fördern; eine Demo-Farm für eine ökologische Bewässerung von Mais-Anbau in Nigeria; ein Unternehmen zur Herstellung von Biomasse-Briketts in Malawi – diese fünf Start-Ups erhielten 2024 jeweils 3.000 Euro von der BayWa Stiftung. Eine Expertenkommission der Hochschule wählte unter allen präsentierten Business Cases aus: Welche Geschäftsidee ist erfolgsversprechend, zukunftsgerichtet, bedeutend für die Landwirtschaft vor Ort – zahlreiche Kriterien flossen in die Auswahl mit ein. Das sind die Gewinner des Postgraduierten-Kurses 2024:
- Mary Manong'a Kaunda: Gründung eines Unternehmens zur Verarbeitung von Biomasse-Briketts in Malawi
- Mark Umunna Amadi: Errichtung einer Demonstrationsfarm für die Bewässerung von Mais unter Anwendung des ökologischen Landbaus in Nigeria
- Dowantiga Souma Batomba Ragouena: Produktion von Bio-Brühwürfel aus Austernpilzen und landestypischen Gewürzen in Togo
- Ahlem Masghouni: Gründung einer Bio-Beerenfarm zum Selbstpflücken für die Gemeinschaft in Tunesien
- Grendah Mpundu Kabunda: Errichtung eines Geflügelverarbeitungs-, Brüterei- und Vermarktungszentrum in Sambia