
Erfolgreiche Agrarprojekte in Afrika
Von der Hühnerfarm bis zur Erdnussforschung: Erfolgsgeschichten aus dem Postgraduiertenkurs
Von 2019 bis 2024 unterstützte die BayWa Stiftung insgesamt 115 afrikanische Teilnehmende aus dem Postgraduiertenkurs der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf auf ihrem Weg in die Agrarwirtschaft. Diese engagierten jungen Menschen erhielten Preisgelder in Höhe von insgesamt 66.000 Euro, die sie gezielt in ihre Geschäftsideen für die Landwirtschaft ihrer Heimatländer investierten. Die Projekte, die daraus entstanden, sind beeindruckend und zeigen, wie gezielte Unterstützung zu nachhaltigen Veränderungen führen kann. Heute tragen diese Projekte bereits Früchte und fördern nicht nur das wirtschaftliche Wachstum, sondern auch die Entwicklung ländlicher Regionen. Ein Blick auf einige herausragende Projekte:
Eine Farm für einheimisches afrikanisches Gemüse in Kenia
In Kenia, wo die Nachfrage nach einheimischem Gemüse stetig steigt, gründete Joseph Alulu eine Farm, die sich auf den Anbau traditioneller Gemüsesorten spezialisiert. Mit dem Preisgeld der BayWa Stiftung konnte er moderne Anbautechniken implementieren und die Produktionskapazitäten erweitern, um eine stabile Versorgung des Marktes zu gewährleisten. Das Projekt fördert nicht nur den lokalen Gemüseanbau, sondern bietet auch Arbeitsplätze und trägt zur Sicherung der Ernährung in der Region bei.
Forschungsprojekt zur Verbesserung des Erdnussanbaus in Malawi
In Malawi setzt ein weiteres Projekt auf Innovation und Forschung: Die Agrarstudentin Theresa Manong’a führte 2023 eine Studie zum Aflatoxin-Management bei Erdnüssen mit dem Einsatz des Schimmelpilzes Moringa oleifera durch. Ziel dieses Projekts war es, den Erdnussanbau widerstandsfähiger gegen Schimmelpilzbefall zu machen, der in vielen afrikanischen Ländern die Ernte gefährdet und zu Gesundheitsrisiken führt. Auch wenn die Ernte aufgrund der extremen El-Niño-Bedingungen nicht wie geplant verlief, konnte das Projekt große Aufmerksamkeit von Fachzeitschriften erlangen. Theresa Manong’a plant bereits die Fortsetzung der Studie im Gewächshaus, um die negativen Wettereinflüsse zu umgehen und den Erdnussanbau nachhaltig zu verbessern.
Nachhaltige Hühnerbrutfarm in Sambia
Ein weiteres Beispiel für erfolgreiches Unternehmertum im Agrarbereich ist die nachhaltige Hühnerbrutfarm in Sambia. Mithilfe des Preisgeldes der BayWa Stiftung konnte Grendah Mpundu Kabunda eine Reihe von Geräten für die Hühnerzucht anschaffen, darunter ein großer Kühlschrank für die Lebensmittelaufbewahrung, ein Fleischwolf, ein Wurstfüller und ein Inkubator mit einer Kapazität von 500 Eiern. Die Farm nahm im Januar 2025 den Betrieb auf, nachdem die Genehmigung der lokalen Behörden erteilt wurde. Herausforderungen im Bereich der Stromversorgung machen es jedoch notwendig, alternative Energiequellen wie Solarenergie zu nutzen. Hierfür fehlen derzeit noch die finanziellen Mittel, aber die Pläne für den Kauf von Solarmodulen und einem Hybrid-Inverter sind bereits in Arbeit.
Kostenfreier Dreschservice für Reis-Kleinbauern in Togo
Ein besonders beeindruckendes Projekt wurde in Togo ins Leben gerufen: Die Mehrheit der kleinbäuerlichen Reisbauern hatte bislang keinen Zugang zu maschinellen Dreschdiensten, was zu enormen Nachernteverlusten und einer hohen Arbeitsbelastung führte. Um dieses Problem zu lösen, gründete Yendouhame Monkounti das Unternehmen MonkAgro Ltd., das den Reisbauern mechanisierte Dreschdienste anbietet. Dies reduziert nicht nur den Arbeitsaufwand und die Nachernteverluste, sondern verbessert auch die Qualität des Reises, was den Bauern hilft, bessere Preise auf dem Markt zu erzielen. Der Service startete im Januar 2024 und hat bereits 15 Tonnen Rohreis von 26 Bauern gedroschen. Die zukünftigen Ziele sind hoch: Mindestens 200 Tonnen Rohreis sollen langfristig pro Monat gedroschen werden.
Ein Beitrag zur nachhaltigen Landwirtschaft in Afrika
Diese und viele weitere Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Innovation und Engagement die Landwirtschaft in Afrika voranbringen können. Die jungen Agrarunternehmerinnen und -unternehmer leisten einen bedeutenden Beitrag zur Sicherung der Nahrungsmittelproduktion in ihren Heimatländern und zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Ihre Geschichten sind ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, in die nächste Generation von Landwirtinnen und Landwirten zu investieren.
Wir sind stolz, diese jungen Menschen auf ihrem Weg begleitet zu haben, und freuen uns, dass ihre Projekte schon erste Erfolge verzeichnen können. Ihr Einsatz ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und wirtschaftlich stärkeren Landwirtschaft in Afrika.